Baumhaus Djuren

Jahr2008
FotoAlasdair Jardine
OrtGroß-Ippener, Deutschland

Im Vergleich zu baumraum-Projekten in Italien oder in Übersee, war dieser Bau aus logistischer Sicht eine eher leichte Aufgabe. Die niedersächsische Gemeinde liegt fast vor der Haustür Bremens und in großer Nähe zum Fertigungsbetrieb. So könnte man fast von einem Heimspiel sprechen. Die Form des Baumhauses und die damit verbundenen Details boten dennoch genügend Herausforderungen für die Planer und die ausführenden Handwerker. Das Grundstück liegt am Rande der Gemeinde mit einzelnen freistehenden Wohnhäusern und vielen Bäumen. Die Bauherren wünschten sich ein ausgefallenes und komfortables Baumhaus, ein Nest für die ganze Familie. Die Umsetzung dieses Wunsches wurde dabei voll und ganz baumraum überlassen.
Die gerundete Form dieses Baumhaus erinnert an ein in der Längsachse aufgetrenntes Ei.

Diese Assoziation wird durch die Akzentuierung der Giebelflächen mit cremeweiß beschichtetem Acrylglas und die elliptisch geformte Fensterfläche weiter gesteigert. Die Materialwahl für die anderen Außenbauteile, wie die Terrasse und die Unterseite des Baumhauses, gestaltet sich hingegen durch die Verwendung von Eichenholz eher robust. Für das Dach des Baumhauses wurde eine Zinkblecheindeckung gewählt. Ein besonderes Detail ist die gerundete Glasfläche auf der vorderen Fassade.

Die Lasten dieses Baumhauses wurden sowohl über die Bäume als auch über Stützen sicher abgetragen. Das Gewicht der beiden Terrassen und die Horizontallasten des Baumhauses werden über Stahlseile und Textilgurte in die Eichen eingeleitet. Die Vertikallasten des Baumhauskörpers ruhen auf vier V-förmig angeordneten Stahlstützen. Der Innenraum erfährt seine besondere Wirkung durch die gerundete Form und die reduzierte Auswahl der Materialien. Weiß beschichtete Oberflächen, viele Fenster und die geschwungenen, mit grauem Wollfilz bezogenen Liege- und Sitzpolster verleihen diesem Raum in den Bäumen einen hellen und exklusiven Charakter. Akzente werden durch die Verwendung von geölter Eiche im Fußbodenbereich und an den Fensterrahmen gesetzt. Die Schubkastenvorderfronten bestehen aus Acrylglasflächen mit eingelegtem rötlichen Bambus.  


Bäume: zwei Eichen
Höhe: untere Terrasse 3,8 m; obere Terrasse und Baumhaus: 5,6 m
Statik:  Die Lasten der Terrassen und die Horizontallasten des Baumhauses werden über Stahlseile und Textilgurte an den beiden Eichen abgetragen; die Vertikallasten ruhen auf 4 V-förmig stehenden Stahlstützen
Terrassenkonstruktion: unbehandelte Eiche
Innenfläche: 10,6 qm
Terrassenfläche: 16,4 qm
Fassadenaufbau:  von innen nach außen: 8 mm Gipskarton mit Latexfarbe beschichtet; Rundspanten in Stahl mit flankierenden Holzbögen aus Leimholz; 80 mm Mineraldämmung; 20 mm Fichtenschalung; Gummiabdichtung; 20 mm Hinterlüftung; gerundete Eichenleisten; Giebelflächen: Acrylglas 8 mm rückseitig cremeweiß beschichtet;
Dacheindeckung: Zinkblech

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